Joint Venture: Storengy Deutschland und CM Fluids bündeln Kompetenzen für die Erzeugung von Bio-LNG
Ziel der Partnerschaft ist die Erzeugung von flüssigem Biomethan (Bio-LNG) für den Einsatz als klimaneutraler Kraftstoff für Busse und Lastkraftwagen.
Berlin/ Rohrbach, 29. September 2022. Storengy Deutschland, eine Gesellschaft der ENGIE-Gruppe, und CM Fluids, ein Start-up und Biogas-Spezialist aus Bayern, gründen ein Joint Venture. Ziel dieser Partnerschaft ist die Erzeugung von flüssigem Biomethan (Bio-LNG) für den Einsatz als klimaneutraler Kraftstoff für Busse und Lastkraftwagen.
Errichtung einer Verflüssigungsanlage zu Erzeugung von Bio-LNG
Die Unternehmen planen die Errichtung einer Bio-LNG-Verflüssigungsanlage auf dem Gelände einer Biogasanlage in der Region Nürnberg. Diese Biogasanlage wird mit den Resten der regionalen Gemüseproduktion, Pferdemist und der Mahd des Flughafens Nürnberg gespeist. Dieses regenerativ erzeugte Biogas soll verflüssigt und aufbereitet werden, sodass flüssiges Bio-CH4 (CH4: Biomethan) und Bio-CO2 entstehen. Das Biomethan wird letzten Endes Abnehmern aus dem Transportsektor zur Vertankung bereitgestellt. Pro Jahr werden circa 700 Tonnen Bio-LNG erzeugt. Damit können rund 2.800 Fahrzeuge mit einer Tankfüllung von 250 Kilogramm in wenigen Minuten betankt werden. Eine Tankfüllung entspricht einer Reichweite von bis zu 1.500 Kilometern. Das Bio-CO2 wird Interessenten unter anderem zum Einsatz in der Industrie zur Verfügung gestellt.
Nutzung von Bio-LNG für klimaneutralen Verkehr
Die Bundesregierung hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, um den Verkehr klimafreundlich zu gestalten. Im Vergleich zu 1990 müssen die CO2-Emissionen im Verkehr bis 2030 um 65 Millionen Tonnen reduziert werden. Der Verkehrssektor ist nach der Energiewirtschaft und der Industrie mit rund 20 Prozent CO2-Ausstoß der drittgrößte Verursacher von Treibhausgasemissionen. Bio-LNG kann einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Denn mit Bio-LNG betriebene Fahrzeuge fahren zu 100 Prozent CO2-neutral, umweltfreundlich und wirtschaftlich. Im Vergleich zu Dieselbussen stoßen sie bis zu 95 Prozent weniger Feinstaub aus und verursachen 50 Prozent weniger Lärm. Im Rahmen des Joint Ventures wird das Bio-LNG regional in einer heimischen Biogasanlage erzeugt und weist eine besonders hohe CO2-Einsparung auf. Da das Bio-LNG direkt an der Biogasanlage erzeugt wird und Transportwege so vermieden werden, ist der ökologische Fußabdruck besonders gering.
Markthochlauf in Deutschland beschleunigen
Für die Storengy Deutschland ist dieses Joint Venture ein wichtiger Schritt, um ihre strategische Ausrichtung im Bereich der erneuerbaren Gase zu festigen. Über die Unternehmensgesellschaft in Frankreich, Storengy SAS, werden bereits mehr als 20 Produktionsstandorte für die Erzeugung von Biomethan betrieben. Diese Erfahrung und Expertise soll genutzt werden, um den Markthochlauf von Bio-LNG in Deutschland gemeinsam mit CM Fluids voranzutreiben. Im Sinne der Mission der ENGIE-Gruppe wird damit der Übergang zur Klimaneutralität für Wirtschaft und Gesellschaft beschleunigt.
Geschäftsführung der Joint-Venture-Gesellschaft
Lena Friedmann (CM Fluids) und Daniel Mercer (Storengy Deutschland)
„Wir sehen großes Potenzial in der Nutzung von Bio-LNG zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors und Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung“, so Daniel Mercer, Bereichsleiter Business Development Manager bei Storengy Deutschland und Geschäftsführer der Joint-Venture-Gesellschaft. „Mit diesem Projekt möchten wir zunächst unsere Marktposition ausbauen und anschließend entlang der Wertschöpfungskette von Biomethan weiterentwickeln. Unser erstes großes Ziel ist es, bis 2030 1,2 TWh Biomethan pro Jahr zu erzeugen.“
Lena Friedmann, Leiterin Business Area bei CM Fluids und Geschäftsführerin der Joint-Venture Gesellschaft, ist überzeugt davon, dass die Partnerschaft mit Storengy Deutschland ein Erfolgsmodell wird und den Grundstein für viele weitere gemeinsame Verflüssigungsanlagen legt. „CM Fluids entwickelt eine fruchtbare Kooperation auf Augenhöhe mit Betreibern bestehender Biogasanlagen, plant die Anlagen, holt die Genehmigungen ein und kümmert sich um die Produktvermarktung sowie den Betrieb der Anlagen. Gerade in diesem breiten Tätigkeitsbereich hoffen wir auch auf Unterstützung von unserem neuen Partner – wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“
Über
Storengy
Storengy Deutschland, eine Gesellschaft der ENGIE-Gruppe, gehört zu den führenden Gasspeicherunternehmen Deutschlands. Mit unseren rund 150 Mitarbeitenden deutschlandweit sind wir zuverlässiger Partner für Speicherdienstleistungen: Wir planen, bauen und betreiben Speicheranlagen und vermarkten deren Speicherkapazitäten. Unsere Mission ist es, klimaneutrale Energie zu erzeugen und zu speichern, um auch die Generationen von morgen nachhaltig zu versorgen. Dafür entwickeln wir innovative Lösungen für die Speicherung von Wasserstoff und die Erzeugung von erneuerbaren Gasen. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Berlin.
Über
CM Fluids
CM Fluids wurde gegründet, um das unterschätzte Potenzial von Biogas nutzbar zu machen. Da Biogas im Gegensatz zu Wind- und Photovoltaikenergie gut speicherbar ist, eignet es sich nach der Verflüssigung perfekt, um Dieselkraftstoff in schweren Nutzfahrzeugen zu ersetzen. CM Fluids knüpft genau dort an und ermöglicht den Biogasanlagenbetreibern, auch nach Ablauf der Subvention, rentable Anlagen zu betreiben. Das Kernsegment des Unternehmens ist die Projektierung und der Betrieb von Biogas-Verflüssigungsanlagen. Ein zweites Geschäftsfeld ist die Umrüstung von Nutzfahrzeugen mit dem generator-elektrischen Antrieb (GEV) CMF drive. Der elektrische Antrieb wird aus einer kleinen Pufferbatterie mit Strom versorgt. Sie ist nur etwa 1/10 so groß wie die eines „normalen“ Elektrobusses, da sie von einer im Fahrzeug integrierten Ladestation, der Motor-Generator-Einheit, geladen wird. Mit diesem patentierten Antrieb erreichen Nutzfahrzeuge Reichweiten von 800 Kilometern - und getankt wird natürlich Bio-LNG.
