Wasserstoffspeicherung
Für das Gelingen der Energiewende sind Wasserstoffspeicher unverzichtbar. Sie sind der Akku der H2-Infrastruktur.
Warum Wasserstoffspeicherung?
Wasserstoff ist ein entscheidender Eckpfeiler der Energiewende. Als vielseitiger Energieträger kann das Gas über lange Distanzen transportiert und in zahleichen Industrien, zum Beispiel Stahl- und Chemieindustrie eingesetzt werden. Darüber hinaus bietet es den Vorteil, dauerhaft und in großen Mengen speicherbar zu sein. Überschüssig produzierter erneuerbarer Strom kann somit bedarfsgerecht für industrielle Anwendungen und die Energieversorgung nutzbar gemacht werden.
Deutschland ist beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft besonders gefordert: Im Nordwesten des Landes befinden sich große Industriecluster, die in Zukunft große Wasserstoffmengen benötigen werden. Hier wird eine umfassende Wasserstoffinfrastruktur für die Produktion, den Import und Transport sowie die Speicherung von Wasserstoff erforderlich sein. Storengy hat das erkannt und wir machen uns bereit für den Wasserstoffhochlauf.
In unserem Gastbeitrag im Handelsblatt live erfahren Sie mehr zu den aktuellen Hürden für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und welche Lösungsansätze wir vorschlagen.
Die Vorteile der Untergrundspeicherung von Wasserstoff in Salzkavernen
Seit vielen Jahrzehnten beschäftigen für uns mit der Untergrundspeicherung von Erdgas in Salzkavernen. Diese Technologie lässt sich auf Wasserstoff übertragen. Wir sehen darin eine Vielzahl an Chancen und Möglichkeiten für den deutschen und europäischen Energiemarkt.
Erneuerbarer Wasserstoff wird mit Strom aus volatilen erneuerbaren Quellen wie Sonne und Wind erzeugt. Da diese Energiequellen nicht konstant verfügbar sind, unterliegt die Wasserstoffelektrolyse natürlichen Schwankungen. Um die Elektrolyseure optimal auszulasten, muss der in Spitzenzeiten erzeugte Wasserstoff zwischengespeichert werden. Salzkavernen sind hierfür die kostengünstigste Option, da sie große Mengen Wasserstoff speichern können.
Viele Wasserstoffverbraucher, insbesondere in der Industrie, haben einen weitgehend konstanten Wasserstoffbedarf. Wasserstoffspeicher können Schwankungen im Wasserstoffangebot ausgleichen und eine gleichmäßige Versorgung sicherstellen. Durch die Entkopplung von Erzeugungs- und Verbrauchszeiten wird außerdem die Nutzung der günstigsten auf dem Markt verfügbaren Wasserstoffquellen maximiert, was letztlich zu einer Senkung der Preise führt.
Ein dekarbonisiertes Stromsystem, das sich hauptsächlich auf die schwankende Stromerzeugung aus Wind- und Solarenergie setzt, braucht Wasserstoffkraftwerke als Absicherung für Zeiten, in denen erneuerbare Energien nicht ausreichend Strom liefern. Diese Kraftwerke müssen ihren Brennstoff hauptsächlich aus großen Wasserstoffspeichern beziehen, da Elektrolyseure nur dann Wasserstoff erzeugen können, wenn genügend erneuerbarer Strom verfügbar ist. Wasserstoffspeicher bilden somit - in Kombination mit Elektrolyseuren und Kraftwerken - die entscheidende Technologie, um große Mengen Strom über lange Zeiträume hinweg zu speichern. Zusätzlich entlasten sie das Stromnetz, indem sie es ermöglichen, überschüssigen Strom in Wasserstoff umzuwandeln. Dies senkt die Strompreise, da dadurch weniger Eingriffe wie das Abregeln von Anlagen und Redispatch-Maßnahmen erforderlich werden.
Um den deutschen Wasserstoffbedarf zu decken, werden mittelfristig große Mengen per Pipeline oder Schiff aus dem Ausland importiert werden müssen. Dabei sind große Untergrundspeicher unverzichtbar. Erstens ermöglichen sie eine Maximierung der Importe, da durch die Speichermöglichkeit auch dann importiert werden kann, wenn kein unmittelbarer Bedarf besteht. Zweitens senken sie im Schnitt den Preis des importierten Wasserstoffs. Bei Pipeline-Importen kann Wasserstoff bezogen werden, wenn er im Ausland besonders günstig ist. Im Fall von Schiffslieferungen können die Schiffe sofort entladen werden, anstatt im Hafen auf den Bedarf warten zu müssen.
Um die Schwankungen im Netzdruck aufzufangen, die innerhalb des Bilanzierungszeitraums entstehen können, sind die Netzbetreiber auf ein ausreichendes Puffervolumen angewiesen. Ein Wasserstoffnetz ohne genügend Speicher wird insbesondere in der Hochlaufphase der Wasserstoffwirtschaft große Schwierigkeiten haben, Ein- und Ausspeisung in Einklang zu bringen.
Wasserstoffspeicher sind auch in einem dekarbonisierten, integrierten Energiesystem der Garant der Versorgungssicherheit. Sie garantieren die Versorgung der Industrie mit Wasserstoff, wenn Importe ausfallen oder die Elektrolyseure stillstehen. Im Stromsystem ermöglichen sie, in Kombination mit Wasserstoffkraftwerken, die Aufrechterhaltung der Stromversorgung, wenn die Erzeugung aus erneuerbaren Energien nicht ausreicht, insbesondere während Dunkelflauten.
Sicherheit und Expertise in der Wasserstoffspeicherung
Storengy Deutschland betreibt deutschlandweit fünf Erdgasspeicher – davon drei Kavernenspeicher im Nordwesten des Landes. Diese Standorte sind geologischer optimal gelegen, um dort neue Salzkavernen anzulegen. Bestehende Salzkavernen, die derzeit zur Erdgasspeicherung genutzt werden, können zudem für die Wasserstoffspeicherung umgewidmet werden.
Mit jahrzehntelanger Erfahrung und umfangreicher Expertise in der Entwicklung, im Bau und Betrieb von Erdgas-Untergrundspeichern ist Storengy Deutschland der ideale Partner für die Wasserstoffspeicherung. Wir übernehmen die bergrechtliche Verantwortung und verfügen über tiefgehende geologische und genehmigungsrechtliche Kenntnisse. Unsere Arbeitssicherheit ist auf höchstem Niveau: Viele unserer Betriebe arbeiten seit mehreren Jahrzehnten ohne Unfall mit Ausfallzeit.
Unsere Speicher zeichnen sich außerdem durch eine nahezu 100-prozentige technische Verfügbarkeit aus, unterstützt durch unseren Kundenservice und eine 24/7-Leitwarte in Hannover. Als Teil der weltweiten ENGIE-Gruppe sind wir ein finanzstarker, zuverlässiger und sehr gut vernetzter Partner.
Wir suchen Partnerschaften für den Wasserstoffhochlauf
Unser Interesse liegt in einem Austausch mit potenziellen Speicherkunden und Interessengruppen, die an der Entwicklung von Wasserstoffspeichern beteiligt sind. Dabei geht es uns insbesondere darum, Speicherlösungen zu entwickeln, die optimal auf den Bedarf der Endkunden abgestimmt sind und Möglichkeiten zur Kapazitätsnutzung bereits im Vorfeld zu sondieren (z. B. durch Absichtserklärungen).
In diesem Kontext wollen wir mit verschiedenen Akteur:innen in Kontakt treten, darunter:
- Potenzielle industrielle Abnehmer von Wasserstoff
- Unternehmen, die Elektrolyseure betreiben oder Wasserstoff produzieren
- Übertragungsnetzbetreiber
- Trader und Handelsplattformen für Wasserstoff
- Firmen, die Kavernen besitzen, entwickeln oder eine Nachnutzung für bestehende Kavernen anbieten (z. B. durch Partnerschaften im Bereich Salzproduktion oder Speicherentwicklung)
- Interessenten für Endprodukte aus der Kavernennutzung, wie etwa Salz
- Weitere Partner oder Co-Investoren, die am Ausbau der Wasserstoffspeicherung interessiert sind.
Unser Netzwerk
Wir engagieren uns in diversen nationalen und internationalen Initiativen und Verbänden, um den Markthochlauf für Wasserstoff in Europa zu fördern und zur erfolgreichen Umsetzung der Klimaziele beizutragen.
Hier finden Sie einen Überblick zu unseren Mitgliedschaften.
Referenzen
In Deutschland und Frankreich verfügen wir über einige Referenzen zur Untergrundspeicherung von Wasserstoff. Wir setzen auf eine länderübergreifende Zusammenarbeit und bündeln unsere europäische Expertise, um gemeinsam die bestmögliche Speicherlösung für unsere Kund:innen und Partner:innen zu entwickeln.
Mit dem Projekt SaltHy erweitert Storengy Deutschland den bestehenden Erdgasspeicher Harsefeld um Salzkavernen für die Untertagespeicherung von Wasserstoff. SaltHy ist damit ein Leuchtturmprojekt im industriellen Maßstab auf dem sich entwickelnden Wasserstoffmarkt.
HyPSTER ist das erste von der EU geförderte Projekt zur unterirdischen Speicherung von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab in Salzkavernen. Die Demonstrationsanlage wird sich in Etrez, Frankreich, befinden. Storengy Frankreich hat die Projektleitung übernommen.
Mit dem Projekt SaltHy ist Storengy ebenso Teil des FrHyGe-Projektes (Full qualification in France for large-scale Hydrogen underground storage and replication from Germany to all European countries). Im Rahmen des Projekts werden technische, wirtschaftliche, regulatorische, ökologische und Sicherheitsstudien durchgeführt. Auf dieser Grundlage wird ein Plan erstellt, der den Prozess der Umrüstung und Errichtung der Untergrundspeicher schnellstmöglich in Gang setzt und so zur Realisierung des europäischen Wasserstoffspeicher- und -transportnetztes beiträgt.